Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§ 6. Geschichte der Griechen.
7
3. Perserkriege. Die Tüchtigkeit der Griechen zeigte sich besonders in
den Perserkriegen (500—449). Die Unterstützung, welche die Athener den in
Kleinasien wohnenden Griechen, die sich vom Perserjoche (s. § 4, 3) befreien
wollten, geleistet hatten, war die Veranlassung zu denselben. Der erste Zug
des Perserkönigs Darius gegen die Griechen mißglückte gänzlich. Ein zweites
Heer landete zwar in Attika, wurde aber von den Athenern unter der Führung
des Miltiades, trotz zehnfacher Übermacht der Perser bei Marathon ge-
schlagen (490). Des Darius Sohn, Xerxes, rüstete aufs neue und führte
ein so gewaltiges Heer und eine so große Flotte gegen das kleine Griechen-
volk, wie es die Welt noch nie gesehen hatte. Die ersten über den Hellespont
geschlagenen Brücken zerstörte ein Sturm. Da ließ Lerxes das Meer peitschen
und dann neue Brücken bauen. 7 Tage und 7 Nächte dauerte der Zug über
den Meeresarm. Bis zum Engpaß von Thermopylä fanden die Perser
keinen Widerstand; aber hier stellten sich ihnen 3oo Spartaner unter ihrem
Könige Leonidas entgegen und hielten die Perser auf. Terxes ließ den
Griechen die Waffen abfordern. „Komm und hole sie!" war die Antwort. Als
einer der Streiter besorgt ausrief: „Wir werden die Sonne vor der Menge
ihrer Pfeile nicht sehen!" sprach ein anderer: „Desto besser, so werden wir im
Schatten kämpfen!" Die kleine Schar hielt stand, bis ein elender Verräter,
Ephialtes, den Persern einen Fußsteig über das Gebirge wies. Die Spar-
taner, nun von vorn und im Rücken angegriffen, wurden bis auf den letzten
Mann erschlagen. Ihr Andenken wurde später geehrt, indem man einen ehernen
Löwen an dieser Stelle als Denkmal errichtete. — Das unermeßliche Perser-
heer ergoß sich jetzt nach Hellas. Alle Städte und Flecken wurden zerstört,
besonders Athen. Die Athener hatten sich, einem Orakelsprnch folgend, hinter
„hölzerne Mauern" (Schiffe) geflüchtet. Ihr Führer, Themistokles, verstand
es, Lerxes durch scheinbar verräterische Botschaft zu einer Seeschlacht zu be-
wegen, in der die Perserflotte die große Zahl ihrer Schiffe nicht entfalten
konnte. Sie wurde (480) bei Salamis völlig geschlagen. Im folgenden
Jahre siegten die Griechen über das Landheer der Perser bei Platää.
4. Im weiteren Verlauf befreiten die Griechen ihre Landsleute auf den Inseln und
in Kleinasien vom persischen Joche. — Die Athener hatten durch ihre Klugheit und Tapfer-
keit in den Perserkriegen die erste Stelle im Bunde der griechischen Staaten errungen.
Durch ihren blühenden Handel erlangten sie die Mittel, die großartigen Kunstwerke zu
errichten, die noch der späten Nachwelt als Muster dienten. — Der Hauptförderer der
schönen Künste in Athen war Perikles, der nicht nur seine Vaterstadt auf den Gipfel
äußerer Macht hob, sondern Athen auch zum Mittelpunkte griechischer Kunst und Wissen-
schaft machte. Er ließ, beraten durch Phidias, in Athen herrliche Bauwerke aufführen,
besonders die Burg von Athen, die Akropolis (f. Abbild.) durch Bauwerke und Stand-
bilder schmücken. Eine prächtige Marmortreppe, die in der Mitte durch einen Fahrweg
unterbrochen war, führte zu einem herrlichen Säulentor, den Propyläen. (Eine
Nachbildung ist das Brandenburger Tor in Berlin (Abbild. 26, Real.-B. 5s). Hinter
demselben erhob sich das hoch emporragende, eherne Standbild der Pallas Athene, von
Phidias geschaffen, deren glänzender Helm dem Schiffer aus großer Ferne entgegen
winkte. — Zur Rechten erblickte man den Tempel der Athene, das Parthenon. Auf
vielen. 12m hohen, schlanken Säulen lag ein Steinbalken, auf welchem das Dach ruhte.
Die Giebel waren mit Werken der Bildhauerkunst geschmückt. — Im Jnnenraume des
Tempels, der Cella, stand des Phidias Meisterwerk, das Standbild der Göttin, deren
sichtbare Körperteile aus Elfenbein und deren Gewand aus lauterem Golde gebildet
waren.^ — (Ähnlichen Bau wie das Parthenon zeigten alle griechischen Tempel). —
Dem Parthenon gegenüber stand noch ein anderer, aus älterer Zeit stammender Tempel
(Erechtheion). Eine Halle desselben wurde von 6 Säulen getragen (Karvatidenü —
..Sparta, früher der mächtigste Staat Griechenlands, war auf das mächtige Athen
eifersüchtig, und so brach um geringer Veranlassung willen der peloponnesische Krieg
aus, der 30 Jahre dauerte, Athen an den Rand des Verderbens brachte, aber auch die
Blüte ganz Griechenlands dahinraffte.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Darius Darius Darius Xerxes Leonidas Cella
Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§ 6. Geschichte der Griechen.
7
3. Perserkriege. Die Tüchtigkeit der Griechen zeigte sich besonders in
den Perserkriegen (500—449). Die Unterstützung, welche die Athener den in
Kleinasien wohnenden Griechen, die sich vom Perserjoche (s. § 4, 3) befreien
wollten, geleistet hatten, war die Veranlassung zu denselben. Der erste Zug
des Perserkönigs Darius gegen die Griechen mißglückte gänzlich. Ein zweites
Heer landete zwar in Attika, wurde aber von den Athenern unter der Führung
des Miltiades, trotz zehnfacher Übermacht der Perser bei Marathon ge-
schlagen (490). Des Darius Sohn, Xerxes, rüstete aufs neue und siihrte
ein so gewaltiges Heer und eine so große Flotte gegen das kleine Griechen-
volk, wie es die Welt noch nie gesehen hatte. Die ersten über den Hellespont
geschlagenen Brücken zerstörte ein Sturm. Da ließ Terxes das Meer peitschen
und dann neue Brücken bauen. 7 Tage und 7 Nächte dauerte der Zug über
den Meeresarm. Bis zum Engpaß von Thermopylä fanden die Perser
seinen Widerstand; aber hier stellten sich ihnen 300 Spartaner unter ihrem
Könige Leonidas entgegen und hielten die Perser auf. Xerxes ließ den
Griechen die Waffen abfordern. „Komm und hole sie!" war die Antwort. Als
einer der Streiter besorgt ausrief: „Wir werden die Sonne vor der Menge
ihrer Pfeile nicht sehen!" sprach ein anderer: „Desto besser, so werden wir im
Schatten kämpfen!" Die kleine Schar hielt stand, bis ein elender Verräter,
Ephialtes, den Persern einen Fußsteig über das Gebirge wies. Die Spar-
taner, nun von vorn und im Rücken angegriffen, wurden bis ans den letzten
Mann erschlagen. Ihr Andenken wurde später geehrt, indem man einen ehernen
Löwen an dieser Stelle als Denkmal errichtete. — Das unermeßliche Perser-
heer ergoß sich jetzt nach Hellas. Alle Städte und Flecken wurden zerstört,
besonders Athen. Die Athener hatten sich, einem Orakelsprnch folgend, hinter
„hölzerne Mauern" (Schiffe) geflüchtet. Ihr Führer, Themistokles, verstand
es, Xerxes durch scheinbar verräterische Botschaft zu einer Seeschlacht zu be-
wegen, in der die Perserflotte die große Zahl ihrer Schiffe nicht entfalten
konnte. Sie wurde (480) bei Salamis völlig geschlagen. Im folgenden
Jahre siegten die Griechen über das Landheer der Perser bei Platää.
4. Im weiteren Verlauf befreiten die Griechen ihre Landsleute auf den Inseln und
in Kleinasien vom persischen Joche. — Die Athener hatten durch ihre Klugheit und Tapfer-
keit in den Perserkriegen die erste Stelle im Bunde der griechischen Staaten errungen.
Durch ihren blühenden Handel erlangten sie die Mittel, die großartigen Kunstwerke zu
errichten, die noch der späten Nachwelt als Muster dienten. — Der Hauptsörderer der
sclwnen Künste in Athen war Perikles, der nicht nur seine Vaterstadt auf den Gipfel
äußerer Macht hob, sondern Athen auch zum Mittelpunkte griechischer Kunst und Wissen-
schaft machte. Er ließ, beraten durch Phidias, in Athen herrliche Bauwerke aufführen,
besonders die Burg von Athen, die Akropolis (f. Abbild.) durch Bauwerke und Stand-
bilder schmücken. Eine prächtige Marmortreppe, die in der Müle durch einen Fahrweg
unterbrochen war, führte zu einem herrlichen Säulentor, den Propyläen. (Eine
Nachbildung ist das Brandenburger Tor in Berlin (Abbild. 26, Neal.-B. 5]). Hinter
demselben erhob sich das hoch emporragende, eherne Standbild der Pallas Athene, von
Phidias geschaffen, deren glänzender Helm dem Schiffer aus großer Ferne entgegen
winkte. — Zur Rechten erblickte man den Tempel der Athene, das Parthenon. Auf
vielen, 12m hohen, schlanken Säulen lag ein Steinbalken, auf welchem das Dach ruhte.
Die Giebel waren mit Werken der Bildhauerkunst geschmückt. — Im Jnnenraume des
Tempels, der Cella, stand des Phidias Meisterwerk, das Standbild der Göttin, deren
sichtbare Körperteile aus Elfenbein und deren Gewand aus lauterem Golde gebildet
waren.^ — (Ähnlichen Bau wie das Parthenon zeigten alle griechischen Tempel). —
Dem Parthenon gegenüber stand noch ein anderer, aus älterer Zeit stammender Tempel
(Erechtheion). Eine Halle desselben wurde von 6 Säulen getragen (Karvatidero. —
Sparta, früher der mächtigste Staat Griechenlands, war auf das mächtige Althen
eifersüchtig, und so brach um geringer Veranlassung willen der pe l opo nnesisiche Krieg
aus, der 30 Jahre dauerte, Athen an den Rand des Verderbens brachte, aber auch die
Blüte ganz Griechenlands dahinraffte.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Darius Darius Darius_Sohn Darius Xerxes Leonidas Xerxes Xerxes Cella Karvatidero